Ich habe mal eine etwas andere Biographie zu lesen bekommen. Sie heißt: Jimi Hendrix - Eine Biographie, Autoren sind Klaus Theweleit und Rainer Höltschl, erschienen im Rowohlt Verlag, 1. Auflage November 2008. 253 Seiten gesamt mit umfassender Discographie und Bibliographie.
Bei dieser Biographie geht es nicht um das schlichte Aneinanderreihen vom Lebensdaten nach dem Motto: wann passierte was mit wem. Bei dieser Biographie geht es hauptsächlich um das Warum. Dabei dürfen entscheidende Ereignisse dieses Ausnahmekünstlers nicht fehlen, da diese einen großen Einfluß auf die teilweise ungewöhnlichen Lebensumstände hatten. Die Kindheit war geprägt von väterlicher Gewalt, Trennung und aufwachsen bei Tanten und Bekannten, Trennung und doch wieder nicht von seiner Mutter. Das setzte sich später fort, als er bei der Army war und sich dann doch umentschied und lieber Musik machte. Die Unstetigkeit trieb Jimi von einer Band zur nächsten, wobwei es ihm gelang, immer mehr seinen eigenen Stil zu entwickeln und schließlich seine eigene Band gründete. Seine diversen Beziehungen zu Frauen machten ihm zusätzlich zum Drogenkonsum zu schaffen. Ganz kurz vor seinem Tod drohten die letzten drei Frauen aufeinanderzutreffen. Warum schließlich DAS passierte und wie es passierte, kann auch diese Biographie nicht ganz aufklären. Es gibt nach wie vor Rätselhaftes. Aber genau das macht es ja so interessant.
Manche Textpassagen mußte ich zweimal lesen, weil die Gedankengänge der Autoren teilweise sehr stark von Psychonanlysen und Zitaten aus anderen Hendrix-Biographien geprägt sind. Ich fühlte mich ein wenig an meine Schulzeit erinnert, wo wir im Unterricht Texte und Persönlichkeiten "auseiandergenommen" haben. Beim lesen dieser Biographie muß man bereit sein, sich mit Ausserirdischem und anderen Dimensionen einzulassen und Jimi auch als Poet zu sehen. Das war mir vorher nie so bewußt gewesen.